Segnung gleichgeschlechtlicher Paare

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Die im März 2021 abgegebene Erklärung der römisch katholischen Glaubenskongregation des Vatikans erteilt der Frage der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare eine deutliche Absage. Dieses „Nein“ zur Segnung homosexueller Partnerschaft hat in weiten Teilen der katholischen Kirche zu großer Empörung und Unverständnis geführt. Die Pfarrgemeinderäte und Kirchenvorstände der Pfarreiengemeinschaft Wallenhorst haben sich in ihren Sitzungen ausführlich mit diesem Thema auseinandergesetzt. 

Es wurde deutlich, dass eine Vielzahl der Gremienmitglieder diese Entscheidung aus Rom weder nachvollziehen noch mittragen kann.

Menschen, die sich lieben, die füreinander einstehen, Sorge und Verantwortung übernehmen, erbitten für genau diese Liebe und Partnerschaft den Segen der Kirche.

Sie bringen damit zu Ausdruck, dass sie an Gott glauben und dass ihnen seine Begleitung auf ihrem gemeinsamen Weg als Paar wichtig ist. 

Wir glauben, dass Gottes Liebe bedingungslos und ohne Grenzen ist und somit selbstverständlich auch einem gleichgeschlechtlichen Paar zusteht.

Menschen, die sich lieben, haben Anspruch auf einen Segen, egal in welcher Lebensform und partnerschaftlicher Orientierung sie leben. Niemand sollte diskriminiert oder ausgegrenzt werden.

Segnungen sind keine Sakramente. Die Segnung eines Paares ist nicht der Spendung des Ehe-Sakramentes gleichzusetzen.

Kirche „Heute“ darf die Augen vor den unterschiedlichen Lebensformen von Menschen nicht verschließen,  sie sollte die Vielfalt in der Gesellschaft widerspiegeln. Leider gelingt ihr das in vielerlei Hinsicht nicht, was aktuell viele Menschen veranlasst, aus der Kirche auszutreten.

Wir begrüßen und unterstützen die Bemühungen des „Synodalen Weges“ der Deutschen Bischofskonferenz. Die Dringlichkeit nötiger Reformprozesse in der katholischen Kirche auch in Bezug auf ihre Sexuallehre muss deutlich werden. 

Das bedeutet: Altes hinter sich lassen, neu hinterfragen, den Lebensalltag der Menschen im Heute wahrnehmen, umdenken, neu bewerten, verändern. Sicher kein leichter Weg;  eher ein schwerer und steiniger, ein Weg der oftmals kleinen Schritte – aber Kirche muss diesen Weg gehen!

Mehrheitlich haben die Kirchenvorstände und die Pfarrgemeinderäte von St. Johannes Rulle, St. Alexander Wallenhorst und St. Josef Hollage dieser Stellungnahme zugestimmt.