Fastenzeit als ein Weg der Selbstfindung


Wer mich kennt, weiß, dass ich super gerne Musik höre und Hi! Spencer eine meiner Lieblingsbands ist. Sie kommen aus dem Osnabrücker Südkreis und haben sich aus einer Abiband des Gymansiums Oesede entwickelt.

In ihrem Song "So schön allein" heißt es:
"Jetzt bin ich so schön allein mit mir
Ich hab‘, was ich brauch, diesen Stift und Papier
Ich schreib‘ alles auf, und zwar nur für mich
Wer braucht denn schon mehr als nur sich?"
Ein Song über den langen Weg der Selbstfindung.

Wer bin ich eigentlich und wer möchte ich vielleicht sein? Bin ich glücklich?
Was macht mich aus? Schwelge ich in häufig nur in Erinnerung an das, was nie war anstatt im Hier und Jetzt zu leben?
Bin ich zufrieden mit dem, was ich morgens im Spiegel sehe? Oder habe ich vielleicht keine Kraft, mich den ganzen Tag im Spiegel zu seh’n,, wie es Hi! Spencer in dem Song besingt. Und ist der Spiegel voller Schlieren oder sehe ich klar?

In unserer doch so schnelllebigen Zeit fällt es mir immer wieder schwer, mir Zeit für mich zu nehmen. Mir klar zu werden, wer ich eigentlich bin und wer ich sein möchte. Was meine Ziele und Wünsche für mein Leben sind.
Manchmal erwische ich mich sogar selbst dabei, dass ich mich für und in Gegenwart anderer Menschen verstelle und gar nicht mehr ich selbst bin. Ich verliere mich selbst.
Aber genau das sollte doch eigentlich nicht passieren. Ich möchte mich nicht verstellen. Ich möchte mich nicht von anderen beeinflussen lassen. Ich möchte ich selbst sein. Ich möchte dort Applaus hören, wo früher nur ein Fiepen war. Ich möchte, dass die Lichter für mich flackern.

Der Weg der Selbstfindung ist sicherlich nicht leicht und geschieht auch nicht mal eben so. Wahrscheinlich ist es ein lebenslanger Prozess. Aber vielleicht kann die Fastenzeit für dich eine Möglichkeit sein, dich zwischendurch mal mit dir selbst zu beschäftigen, dir Zeiten einzuräumen, in denen du ganz bei dir ankommen kannst, in denen du dich selbst spüren und dich innerlich neu ausrichten kannst. Eine kurze Zeit, in der alle anderen Verpflichtungen warten müssen. Und vielleicht nimmst du dir dafür dann einfach mal einen Stift und Papier und schreibst alles auf und zwar nur für dich… denn wer braucht schon mehr als nur sich?

Louisa Pötter, Gemeindereferentin

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